Der Heizenergiebedarf kann aber auch zu großen Teilen aus dem Wärmegewinn durch Sonneneinstrahlung, der Abwärme von Personen
und technischen Geräten gedeckt werden. Der verbleibende Heizenergiebedarf wird dann durch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Zuluftnachheizung geregelt. Im Ergebnis haben die Bewohner einen hohen
Wohnkomfort und einen niedrigen Energieverbrauch.
Der Begriff Passivhaus wurde von dem Passivhaus-Institut in Darmstadt geprägt. Die Darmstädter entwickelten auch folgende
Definition des Passivhauses. Hiernach darf das Passivhaus höchstens 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter jährlich an Heizwärme verbrauchen. Das entspricht umgerechnet circa 1,5 Liter Heizöl. So verbraucht
ein Passivhaus gerade mal ein Viertel der Energie die ein durchschnittlicher konventioneller Neubau benötigt.
Es gibt noch weitere Kriterien für ein Passivhaus. So darf der primäre Energiebedarf von 120 Kilowattstunden je Quadratmeter
pro Jahr nicht überschritten werden. Weiterhin muss das Gebäude eine definierte Luftdichtheit besitzen, die mit dem Blower-Door-Test überprüft wird. Dieser Test ist zugleich auch Qualitätsgarantie da so auch die fachgerechte Bausausführung des Fachbetriebes überprüft werden kann.
Der Schwerpunkt bei der Energieeinsparung im Passivhaus ist die Minimierung des Energieverlustes durch die Transmission und
Lüftung. Erreicht wird dies durch eine sehr gute Wärmedämmung aller Umfassungsflächen wie Dach, Kellerwände, Fundamente und natürlich den Fenstern.
Weiterhin basiert das Passivhaus-Prinzip aber auch auf eine optmierte Nutzung von Energie. Dies wäre zum Beispiel die passive
Nutzung von Solarenergie. Wärmegewinne erzielt das Passivhaus aber auch durch große Fensterflächen und die Wärmeabgabe von Personen und Haushaltsgeräten. Damit es im Sommer nicht zu warm werden kann,
verhindert eine durchdachte Beschattung die Überhitzung des Passiv-Hauses. Erreicht werden kann dies durch den Einsatz von einem Balkon, Markisen oder Jalousien. Die Warmwasserbereitung erfolgt
idealerweise durch eine thermische Solaranlage.
Das Passivhaus verfügt über ein sehr angenehmes Wohnklima. Die Temperaturunterschiede sind sehr gering da auch kaum
Luftbewegungen stattfinden. Gegenüber konventionellen Bauten sind die Temperaturdifferenzen zwischen Boden und der Kopfhöhe geringer. Durch die kontrollierte Belüftung wird immer ausreichend Frischluft
zugeführt, so dass auch in einem Passivhaus die Luftqualität stimmt.
Nach Berechnungen des Passivhaus-Instituts betragen die Mehrkosten für den Bau eines Passiv-Hauses ungefähr 8 Prozent der
Bausumme gegenüber dem konventionellen Bau. Ein Passivhaus ist auch für den Normalverdiener bezahlbar. Die Mehrkosten für die verbesserten Fenster, Lüftung und Dämmung werden zum großen Teil durch die
Passivhaus-Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aufgefangen. Die KfW fördert den Bau von Passivhäusern mit bis zu 50.000 Euro. Auf Dauer gesehen ist ein Passivhaus auch günstiger als ein konventioneller Neubau, da in Zukunft davon auszugehen ist, dass die Energiekosten weiter steigen werden.
Der Begriff Passivhaus ist nicht geschützt. Die Formulierung "Passiv-Haus" in einem Bauprospekt ist leider keine
Garantie dafür, dass die Bauausführung auch in der geforderten Qualität stattfindet. Die Auswahl des richtigen Partners für den Bau des Hauses ist daher besonders wichtig. Sollten Sie ein Passivhaus als
Fertighaus in Holzrahmenbauweise suchen, finden Sie bestimmt ein passendes Haus in unserer Übersicht Holzhäuser.
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