Finanzierung ohne Eigenkapital
Seit jeher gehört eigenes Kapital zu einer gesunden Finanzierung wie ein solides Fundament zu einem Haus. Dies hört der zukünftige
Bauherr immer wieder von den Banken, Bausparkassen und Verbraucherschützern. Am besten wäre es, wenn 15 bis 20 Prozent der Kosten aus Eigenkapital getragen wird. Falsch kann es ja auch nicht sein, denn neben dem
Risiko des Kreditgebers minimiert es auch die monatliche Belastung des Häuslebauers. Kunden ohne das nötige Kapital müssen sich fragen lassen, was sie denn in der Vergangenheit mit ihrem Geld erwirtschaftet haben.
Wo andere doch über Jahre neben der Miete eisern Geld für das Eigenheim angespart haben.
Die günstigen Zinskonditionen heutzutage verlocken aber viele Kaufinteressenten ohne Eigenkapital zum Bau oder Kauf Ihres Traumhauses.
Nach einer Mieterhöhung fragt sich doch mancher Mieter, ob er nicht für diesen monatlichen Betrag auch die eigenen vier Wände finanzieren könne. Wenn da nur nicht das Problem mit dem Startguthaben wäre.
Woher das Eigenkapital nehmen?
Aber woher soll denn das Kapital denn stammen? Ein Hochschulabsolvent zum Beispiel, der nach dem Studium einen gut bezahlten Job
ergattert, hat doch keine Möglichkeit gehabt das Eigenkapital anzusparen. Muss er jetzt erst fleißig sparen und solange brav die Miete zahlen? Das passt doch so gar nicht in unsere heutige Zeit, wo gewöhnlich nicht
nur Autos finanziert werden, sondern jeder noch so kleine Artikel der Unterhaltungselektronik "auf Pump" gekauft werden kann. Es ist doch schon die Regel, dass in den Werbeanzeigen in großen Zahlen nur
noch die monatlichen Ratenbeträge erscheinen. Der Barzahler findet seinen Preis dann irgendwo im Kleingedruckten.
Aber auch für unseren eigenkapitalschwachen Käufer gibt es heutzutage durchaus die Möglichkeit, sein Traumhaus komplett zu finanzieren.
Im Gegensatz zu Deutschland ist es nämlich in den Niederlanden, Spanien, Großbritannien oder den USA üblich sein Haus voll zu finanzieren. Eine Frage nach vorhandenem Eigenkapital würde einen Käufer dort eher
verwundern. Da neben dem Kaufpreis auch noch Erwerbsnebenkosten entstehen, ist eine Finanzierung bis zu 105 Prozent des Verkehrswertes möglich.
Wer kann voll finanzieren?
Durch die Umsetzung europäischer Finanzierungsstandards und Niederlassungen der europäischen Banken in Deutschland ist eine Finanzierung ohne
Eigenkapital auch für deutsche Kunden möglich. Selbst deutsche Banken bieten immer öfter solventen Kunden eine Vollfinanzierung an. Nutzen können diese Finanzierungsform Arbeitnehmer, Beamte und Freiberufler wie Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte und Steuerberater. Gewerbetreibende werden auch von diesen Banken nicht gern als Kreditnehmer gesehen. Die kreditgebenden Banken verzichten auf Eigenkapital legen aber größten Wert auf Bonität. Der Kunde muss sich sein Haus auch leisten können und darf tunlichst in der Vergangenheit nicht als säumiger Zahler aufgefallen sein.
Wie komme ich zur richtigen Bank?
In den Weiten des Internets tummeln sich viele Vermittler, die sich gerne der Zielgruppe der kapitalschwachen Kaufinteressenten annehmen.
Wohl wissend, dass sich diese Käufer schon bei Ihrer Hausbank ein "Nein, können wir nicht machen" abgeholt haben. Normalerweise erhalten die Vermittler für ihre Arbeit eine Vermittlungsprovision, die von
der Bank gezahlt wird. Der Weg über einen seriösen Vermittler hat den Vorteil, dass der Fachmann die einzureichenden Unterlagen professionell und prüfungsfähig der Bank einreicht. Manche Vermittler verlangen von dem
Kunden eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr oder den Abschluss einer Versicherung. Diese Kosten finden sich nicht im effektiven Jahreszins wieder, sondern müssen von Kunden separat getragen werden. Hier gilt es
darauf zu achten, nicht noch zusätzlich "geschröpft" zu werden.
Woraufe man achten sollte
Beim Kauf einer Immobilie kann man sich leicht übernehmen. Auch wenn jetzt die günstige Baufinanzierung lockt, irgendwann endet jede Zinsfestschreibung. Wenn man heute mit einem günstigen Zinssatz und mit nur 1% Tilgung rechnet, ist die Monatsrate vielleicht tragbar. Was ist, wenn nach der Festschreibung der Zins bei 8 oder 9 Prozent liegt? Dies sollte der Käufer vorher berücksichtigen. Bei den günstigen Zinsen beträgt die durchschnittliche Laufzeit einer Finanzierung bei 1% Tilgung locker 38 Jahre. Eine höhere Tilgung zu vereinbaren, wäre bei den heutigen Konditionen besser. Ein weiterer Bestandteil des Kreditvertrages sollte die Möglichkeit sein, Sondertilgungen leisten zu können.
Wie ermittelt der Käufer die passende Finanzierungssumme? Nach Betrachtung seiner Einkünfte und Ausgaben wird eine monatliche Summe
berechnet, die dem künftigen Hausbesitzer die Gewissheit gibt, "wie viel" Haus er sich den leisten kann. Dies ist eine gesunde Herangehensweise an einen Immobilienerwerb und besser als sein Traumhaus zu
planen und dann festzustellen, dass dieses Haus nicht finanzierbar ist. Im Internet haben Kaufinteressenten die Möglichkeit, mit Hilfe eines Finanzierungsrechners die Höhe Ihres maximalen Finanzierungsrahmens zu ermitteln.
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